Eine Woche Schulschließung- eine Zwischenbilanz
Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern und Personensorgeberechtigte, liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Schulschließung ist jetzt eine Woche her und ich möchte mich bei Euch bzw. Ihnen allen für den bisherigen Umgang mit einer völlig neuen Situation bedanken. Ich wünsche uns allen für die bevorstehende und sicher nicht leichter werdende Zeit natürlich Gesundheit, aber auch den notwendigen Optimismus, damit wir alle gestärkt aus dieser Situation hervorgehen. Da nicht abzusehen ist, wann wir den normalen Schulbetrieb wieder aufnehmen können, sind der notwendigen Respekt voreinander und auch die notwendigen Gelassenheit ganz elementar. Wir werden aber auch unsere schulische Arbeit und Kommunikation immer wieder anpassen und neu justieren müssen.
Liebe Schülerinnen und Schüler,
ganz plötzlich seid ihr nun schon vorzeitig zu kleinen „Studiosis“ geworden, arbeitet also praktisch schon so, als würdet ihr studieren. Ihr müsst euch den Schultag selbst einteilen und jeden Tag wichtige Entscheidungen treffen. Auch mit den Problemen der digitalen Technik werdet ihr konfrontiert und müsst reagieren und nach Lösungen suchen. Die Lernplattform moodle wird euch auch später im Studium begegnen und ihr lernt in diesen Tagen sehr viel dazu. Ich bin sehr stolz auf Euch. Viele von Euch kommen sehr gut zurecht und teilen dies uns auch mit. Leider gibt es aber ein paar ganz wenige unter Euch, die sich in der ganzen Woche noch nicht einmal eingeloggt haben. Dies geht aber nicht, denn es sind keine Ferien! Die KlassenleiterInnen und FachlehrerInnen werden euch ermahnen und nachfragen. Sicher sind diejenigen unter euch im Vorteil, die schon bisher fleißig mit moodle gearbeitet haben und viel darüber wissen. Diesen Vorteil habt ihr Euch aber erarbeitet und könnt ihn nun zurecht nutzen. Aber auch alle anderen haben jetzt die Möglichkeit, sich immer besser einzuarbeiten. Hier noch einmal zusammengefasst ein paar Hinweise:
1.) Es gibt weiter technische Schwierigkeiten wegen Überlastung bei moodle. Es wird aber täglich besser. Nutzt deshalb die Früh- und Abendstunden und auch das Wochenende, um euch die Aufgaben herunterzuladen oder auszudrucken, damit Ihr während der „ normalen“ Unterrichtszeiten auch offline arbeiten könnt.
2.) Organisiert euch tägliche möglichst feste Arbeitszeiten, vielleicht sogar entsprechend Eurem Stundenplan. Schreibt Euch auf, was ihr an welchem Tag bearbeitet, bleibt dabei ehrlich zu Euch und Euren Eltern und nutzt ruhig das Blatt „Tätigkeitsbericht“, welches wir Euch angeboten haben. Natürlich wollt Ihr vielleicht auch auf dem Computer spielen und andere Dinge machen. Da jeden Tag der Schulweg wegfällt, habt Ihr dazu immer noch genügend Zeit. Ihr habt auch den Zugang zu weiteren kostenlosen Lernplattformen, den wir euch freigeschaltet haben. Dazu erhaltet Ihr weitere Infos in Euren digitalen Klassenzimmern. Auch im Fernsehen gibt es viele interessante Angebote.
3.) Die Lehrerinnen und Lehrer schreiben zu den Aufgabenstellungen, für welchen Zeitraum diese gedacht sind und wie lange Ihr daran arbeiten sollt. Freut Euch, wenn ihr Lösungen zurückschicken sollt, denn Ihr wollt ja wissen, ob ihr richtig nachgedacht und gearbeitet habt. Die Lehrerinnen und Lehrer wissen, dass es noch Probleme bei moodle gibt und nehmen darauf Rücksicht. Gebt nicht gleich auf, wenn etwas mal nicht klappt. Denn nur so lernt ihr wirklich digitales Arbeiten.
4.) Wendet Euch bei Problemen an Eure KlassenlehrerInnen, FachlehrerInnen oder Frau Bisch. Sie sind gerne für Euch da. Für unsere 12er habe ich Stand 21.03. leider noch keine neuen Informationen.
Liebe Eltern und Personensorgeberechtigte,
auch
Sie stehen in diesen Wochen vor großen Herausforderungen, Problemen und
nicht beantworteten Fragen. Sie unterstützen Ihre Kinder am besten,
wenn Sie Ihnen für ihre neue Art des Lernens Optimismus geben und sie
aufmuntern, wenn mal wieder der Zugang zur Lernplattform wegen
Überlastung nicht klappt.
Ihr Kind geht an eine Schule, welche sich
seit mehreren Jahren zur digitalen Bildung bekennt und seit mehreren
Jahren und trotz einiger skeptischer Stimmen auch aus der Elternschaft
mit einer Lernplattform arbeitet. Ihre Kinder haben jetzt trotz der
augenblicklichen technischen Probleme viele Vorteile um in einer
außergewöhnlichen Situation von zu Hause aus lernen zu können. Dabei
kommt es nicht in erster Linie darauf an, möglichst viele Lerninhalte
lückenlos zu vermitteln, sondern dass Ihre Kinder mit Ihrer Unterstützung
ein Zeitmanagement entwickeln, das einem normalen Schultag möglichst
weitestgehend entspricht. Motivieren Sie ihre Kinder und seien sie
stolz, wenn sie wieder einen Schritt weiter gekommen sind. Seien sie
aber skeptisch bei Aussagen wie: „Ich konnte nichts für die Schule
machen, weil moodle nicht ging.“. Es ist nämlich auch schon jetzt
möglich, zwischendurch Dateien hochzuladen, damit man auch offline zu
den Hauptzeiten arbeiten kann. Vertrauen Sie den Lehrerinnen und
Lehrern, und geben Sie auch diesen die Chance, sich immer besser
einzuarbeiten. Auch für diese ist ständiges
digitales Lernen Neuland. Unterstützen Sie deshalb ihre Kinder, aber
vertrauen Sie der Kommunikation ihrer Kinder mit ihren LehrerInnen und
geben Sie Ihnen die Möglichkeit, selbständig zu arbeiten und Probleme zu
lösen. Für Ihre tatkräftige Unterstützung und auch ihr Feedback ganz herzlichen Dank.
Unsere Lehrinnen und Lehrer werden dabei nur dass verlangen, was auch
umsetzbar ist und nehmen natürlich auch Hinweise auf. Leider gibt es
aber auch wieder einige wenige Elternhäuser,
die uns unterstellen, dass sie jetzt die Lehreraufgaben übernehmen
sollen und ihre Kinder vor „Überlastung“ schützen müssen. Ich verstehe
in der jetzigen Situation in der Sie viel leisten und aushalten müssen
eine gewisse Emotionalität und Unzufriedenheit, aber eigentlich haben
sie auch genügend Gründe, unserer Arbeit zu vertrauen. Informieren Sie
sich bei Ihren Kindern, ob sie überhaupt schon „gemoodelt“ haben, was
sie alles schon erarbeiten sollten und loben sie auch unbedingt. Sie
kennen ihre Kinder am besten. Wir wollen und werden aber kontinuierlich
arbeiten und stellen auch weiterhin regelmäßig Aufgaben. Es ist unfair
und der Situation entsprechend unangemessen, den Lehrerinnen und
Lehrern hier schlechte Absichten zu unterstellen oder die Lernplattform
wegen der Probleme ständig in Frage zu stellen. Wir bieten Ihren Kindern
viele zusätzliche interessante Alternativen an und müssen und werden die noch bestehenden Probleme lösen. Es kann nämlich durchaus sein, dass wir diese Art des Lernens noch eine Weile fortführen müssen.
Die
Situation für unsere 11er und besonders unsere 12er gegenwärtig
schwierig und sie brauchen schnell eine Planungssicherheit, besonders
hinsichtlich ihrer Bewertung. Ich erwarte hier in den nächsten Tagen
Lösungsansätze.
Wenn es vielleicht auch etwas vereinfachend und
verharmlosend klingt, können sich alle anderen Eltern, was die
Schulbildung ihrer Kinder betrifft wirklich erst einmal entspannen.
Gerade was digitale Kompetenz betrifft, werden wir alle danach besser
als denn je aufgestellt sein. Die gemachten Erfahrungen werden die
vielleicht fehlenden Stunden (wenn alles in einem absehbaren zeitlichen
Rahmen bleibt) mehr als aufwiegen.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,auch an Sie ein ganz besonders herzliches Dankeschön. Man findet in den Klassenzimmern sehr interessante Aufgaben, Sie kommunizieren regelmäßig mit den Schülerinnen und Schülern und liefern diesen das ganz wichtige Feedback zu den Lösungen. Viele von Ihnen kommunizieren auch mit den Eltern, reagieren auf Hinweise und entwickeln immer neue Ideen in Ihren Kursen. Halten Sie durch, denn wir müssen damit rechnen, dass wir vielleicht noch eine Weile so arbeiten werden. Auch Sie werden durch diese Erfahrungen für Ihren zukünftigen Unterricht davon profitieren.
Ein ganz besonderes Dankeschön an dieser Stelle an Frau Bisch für
ihre unermüdliche Arbeit mit unserer Lernplattform und die Unterstützung
unserer Schülerinnen und Schüler und Kolleginnen und Kollegen.
Auch
in diesen Zeiten arbeitet die Schulleitung weiter intensiv an der
Zukunft unserer Schule. Wir hoffen auf die Bestätigung unseres neuen
Schulkonzeptes und arbeiten an unserem neuen Schulprogramm.
Wie
unwichtig ist am Ende ein nicht geglückter Klick bei der moodle- Einwahl
gegenüber einer möglichen schweren Erkrankung. Vertrauen wir uns
deshalb gegenseitig, kommunizieren wir ehrlich aber fair, unterstützen
wir uns und gehen wir mit viel Selbstvertrauen in die nächsten Wochen.
Denn „ wir können das!“.
Bleiben Sie gesund!!