Osterferien und wie dann weiter ?
Liebe Schülerinnen und Schüler, Eltern, Personensorgeberechtigte sowie Kolleginnen und Kollegen,
am
vergangenen Mittwoch nahm ich als Schulleiter an einer Telefonkonferenz
mit unserem Bildungsminister teil, in der es um die Fortsetzung des
Schulbetriebes und vor allem um die Abiturprüfungen ging. Bezüglich der
Prüfungen gibt es jetzt Klarheit und einen genaueren Zeitplan. Es ist
wie ich finde eine durchaus annehmbare Lösung zustande gekommen, die
weitestgehend unabhängig von der Möglichkeit einer weiteren
Schulschließung ist.
Im Ergebnis dieser Konferenz wandte sich der
Minister nochmals mit einem Brief direkt an die Schülerinnen und
Schüler, der ebenfalls auf der Homepage zu finden ist.
Ob und in
welchem Umfang die Schulen ab 20.4. wieder öffnen ist weiterhin sehr
unsicher und nicht vorherzusagen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass
wir unsere Kommunikation und Zusammenarbeit weiter verbessern und auch
unser gegenseitiges Vertrauen stärken.
Nach wie vor gibt es von
Schülern und Eltern grundsätzlich viel Lob für die Art und Weise unseres
Arbeitens und Vorgehens. Nach wie vor gibt es von einzelnen Eltern
aber auch heftige Kritik zu einzelnen Anforderungen und Vorgehensweisen.
In Telefongesprächen mit diesen Eltern habe ich gemerkt, dass nach wie
vor subjektive Gründe wie unzureichende Kommunikation mit den
Lehrkräften oder einfach Missverständnisse die Hauptursache für diese
Kritik sind.
Wir werden auch weiterhin recht hohe Anforderungen
stellen, denn unsere Schülerinnen und Schüler können viel mehr, als
manche Eltern Ihnen zutrauen. Wir wollen fleißiges Arbeiten honorieren
und müssen dabei garantieren, dass alle Schülerinnen und Schüler regelmäßig am Homeschooling teilnehmen. Dabei müssen aber die Unterstützungssysteme funktionieren, alle
Seiten zusammenarbeiten und bei Problemen aufeinander zugehen. Es
dürfen auf keinen Fall zusätzlichen Druck- und Angstsituationen erzeugt
werden und die gegenseitige Wertschätzung muss viel mehr in den
Vordergrund rücken. Was unsere Schülerinnen und Schüler, aber auch die
Eltern und die Lehrerinnen und Lehrer in diesen Wochen leisten, sollten
wir viel mehr würdigen als bisher.
Und vielleicht unterschätzen wir
auch die objektiven Gründe für die verschiedenen Probleme, denn jede
Psyche reagiert unterschiedlich, wenn täglich negative Nachrichten auf
sie einströmen. Deshalb müssen wir als Pädagogen besonnen reagieren,
wenn Eltern „ ihrem Unmut Luft machen wollen“ und trotzdem versuchen sie
weiter im Interesse unserer Schülerinnen und Schüler von unserem
Vorgehen zu überzeugen.
Fast unbemerkt beginnen am Montag nun die
Osterferien, auf welche sich viele von uns schon lange gefreut haben und
in denen wir eigentlich viel vorhatten.
Wir werden auf die geplanten
Reisen, viele Familientreffen und auch –feiern verzichten müssen,
einige wiederum müssen sogar im Interesse von uns allen mehr als sonst
arbeiten.
Trotzdem kommen diese Ferien für Euch, liebe Schülerinnen
und Schüler zum richtigen Zeitpunkt. Geht an die Luft, macht auch
ungewöhnliche und einfache Dinge, entdeckt Euch selbst und nutzt auch
die Zeit, um Eure Eltern mal mit schönen Dingen zu verwöhnen, Ostereier
zu verstecken, welche die Eltern dann suchen müssen oder um sie mal mit
ihrem „Lieblingsfamilienspiel“ zu überraschen (es muss ja nicht immer
euer Computerspiel sein!).
Und lasst in den Ferien die Aufgaben mal Aufgaben sein, ab „Osterdienstag“ geht es erst weiter…
Leider werden uns allen die Probleme und Sorgen erhalten bleiben und
sich auch über Ostern nicht verstecken lassen. Deshalb ist es vielleicht
auch nicht passend, Ihnen wie sonst frohe Ostern zu wünschen, sondern
stattdessen:

Kommen Sie gesund durch die nächsten Wochen!