Wetterdiagramme 2016
Es gibt noch Schnee und Kälte bei uns. Aber auch einen richtigen Winter?
Zum Beginn des Jahres 2016 stellte sich bei uns die Wetterlage um, da mit dem Hoch „Christine“ trockene Kaltluft aus dem Nordosten Europas nach Mitteldeutschland gelangte, so dass es im ersten Monatsviertel kalt war und der wenige Schnee die Landschaft puderte. Wir konnten wunderschöne Reifbilder beobachten, die dann mit dem Tauwetter ab dem 8. Januar leider verschwanden. Die Tiefs „Britta“, „Carolina“ und „Daniella“ brachten uns zwar kalte Nächte, jedoch schien am Tag die Sonne und der Wind kam aus dem Westen.
Zur Monatsmitte zog mit dem Schneetief „Emma“ und dem Hochdruckkeil „Benno“ wieder der Winter für einige Tage bei uns ein. Eisige Nächte, ein wenig Schnee und die Sonne bestimmten diese kurze Winterphase. Bis durch einen enormen Wetterwechsel, hervorgerufen von einer südwestlichen Strömung, der Schnee taute. Die Tiefdruckgebiete „Karin“, „Leonie“ und „Marita“ wurden begleitet von böigem Westwind, zu milden Temperaturen für einen Januar, Wolken und etwas Regen.
Mit Hilfe der Daten in der Tabelle erkennen Sie, dass der Januar 2016 nahtlos dem Jahr 2015 folgt. Wie fast alle Monate des vergangenen Jahres war es zu warm. Auch die Sonne schien recht reichlich für den ersten Monat eines Jahres, jedoch hält sich der Niederschlag fast an den Durchschnitt. Noch ist der Winter nicht vorbei. Vielleicht bekommen wir weiße Ostern?!
| Ø – Wert 2009 bis 2015 | Januar 2016 |
niedrigste Temperatur | -12,8 °C | -14,3 °C |
mittlere Temperatur | 0,1 °C | 0,7 °C |
höchste Temperatur | 11,3 °C | 12,8 °C |
Gesamtdauer Sonnenschein | 57,4 h | 78,2 h |
Gesamtregenmenge | 28,2 mm | 27,1 mm |
Unserer Tradition auch in diesem Jahr folgend, möchten wir Ihnen in unserem Naturbeitrag Tiere, Pflanzen, Insekten oder Landschaften des Jahres vorstellen. Beginnen möchten wir diesmal mit einer eher unscheinbaren Pflanze, die jedoch vielseitig genutzt werden kann und daher nicht ohne Grund in der roten Liste als „gefährdet“ eingestuft wird.
Das Mittlere Torfmoos, auch Magellans Torfmoos genannt, ist in Mitteleuropa weit verbreitet und zählt zu der Familie der Laubmoose. Es ist in den gemäßigten kalten Zonen der Nord- und Südhalbkugel sowie in den Gebirgen der Tropen heimisch. In Deutschland sind etwa 30 Arten von Torfmoosen bekannt.
An seiner rötlichen Färbung und den auffällig großen Blättern kann man das mittlere Torfmoos erkennen. Es besitzt keine Wurzeln und an den kleinen Stämmchen sitzen Büschel von mehreren Ästen, welche wurmförmig geschwollen erscheinen. In Hochmooren wachsen seine Spitzen unbegrenzt in die Höhe und die unteren Teile sterben mit der Zeit ab, weil kein Sauerstoff an das Moos kommt. Aus dem sich unvollständig zersetzenden Gewebe entsteht Torf. Torfmoose sind für die nährstoffarmen Bedingungen im Hochmoor verantwortlich, da die Pflanze fast alle Nährsalze aus dem Regenwasser zieht. Im Gegenzug geben sie Wasserstoffionen an die Umgebung ab, wodurch der Säuregehalt im Moor steigt. Hiermit sind auch die Moorleichen zu erklären. Haben Sie das gewusst? Durch den Luftabschluss werden organische Substanzen nur teilweise zersetzt. Die Haut von Moorleichen wird durch die Gerbsäure des Torfmooses lederartig konserviert. Auch Haare und Zähne bleiben deshalb gut erhalten. Ohne die saure Umgebung des Moores, für die das Moos verantwortlich ist, wären die Toten längst von Kleinlebewesen zersetzt worden. Torfmoose sind auch in der Lage große Mengen an Wasser zu speichern. In Trockenzeiten reduzieren sie ihre Stoffwechselvorgänge auf ein Minimum. Kommt es dann zu Niederschlägen, sind sie in der Lage, in ihren großen Speicherzellen mehr als das 30-fache ihrer Trockenmasse Wasser zu speichern.
Gerade früher wurden sehr viele Moore trockengelegt, um den Torf abbauen zu können. Konventionelle Blumenerde besteht fast ausschließlich aus Torfmoos und wird in Gärtnereibetrieben zur Verbesserung der Wasserspeicherung des Bodens genutzt. Inzwischen gibt es jedoch auch torffreie Blumenerde, die dem Schutz der Moore dient. Weiterhin dient Torf als Verpackungsmaterial und Brennstoff. Teilweise ist es noch ein wichtiger Baustoff im Blockhausbau und dient als Füllmaterial von Kopfkissen. Als Bestandteil von Dämmmaterial eignet es sich auch. In der Medizin hat man Torfmoose wegen ihrer entzündungshemmenden Wirkung früher als Wundverband eingesetzt. Es dient zudem der Linderung von Haut- und Nervenleiden und wird als Moorbad oder Moorpackung eingesetzt.
AG Klimaforscher des Gymnasiums Querfurt
Der Stieglitz sucht den richtigen Winter
Im Gegensatz zum letzten Jahr zeigte sich der Februar 2016 sehr niederschlagsreich, zu mild mit teilweise frühlingshaften Temperaturen und die Sonne schien unterdurchschnittlich. Verantwortlich dafür waren natürlich wieder einmal die „Frauen“, also die atlantischen Tiefdruckgebiete. Diese hatten im Februar das Sagen. Ihre Namen waren z. B. „Norkys“, „Quirina“, „Therese“ und „Xin“. Zumeist war deshalb das Wetter wechselhaft. Es fielen Regen und manchmal auch Schnee, der nur kurzzeitig liegen blieb.
Da auch für die Jahreszeit zu hohe Temperaturen über Skandinavien und Russland herrschten, führten auch die seltenen von dort nach Mitteleuropa gerichteten Strömungen bei uns nur zu geringer Kälte, wie Sie am Wetterdiagramm erkennen können.
| Ø – Wert 2009 bis 2015 | Februar 2016 |
niedrigste Temperatur | -11,3 °C | -4,5 °C |
mittlere Temperatur | +0,5 °C | +3,6 °C |
höchste Temperatur | +11,0 °C | +12,5 °C |
Gesamtdauer Sonnenschein | 89,6 h | 72,3 h |
Gesamtregenmenge | 15,8 mm | 51,3 mm |
Der Winter 2015/16 war der viertwärmste seit 135 Jahren laut Deutschem Wetterdienst. Hauptanteil daran hatte vor allem der Dezember mit seinen zu „warmen“ Temperaturen. Dazu hatten wir eine positive Niederschlagsbilanz, aber dies lag am Februar, denn in den zwei Monaten zuvor war es zu trocken. Auch schien die Sonne etwas länger als normal. Deshalb war dieser Winter gnädig zu den Wildtieren. Sie fanden genügend Futter. Im Februar haben wir die ersten zurückkehrenden Wildgänse gesichtet (Vielleicht waren sie auch nicht weit im Süden?) und die Reiher fanden genügend Futter auf den Feldern. Ebenso blühte der Seidelbast im Januar, im Märzenbechertal bei Landgrafroden erblühten diese Frühlings-Knotenblumen schon Ende Februar in voller Pracht.
Winter | Ø-Temperatur | Sonnenscheindauer | Niederschlag |
2009/10 – 2015/16 | 0,9 °C | 194,2 h | 69,5 mm |
2015/16 | 3,8 °C | 220,6 h | 90,2 mm |
Diesen Monat möchten wir Ihnen den Stieglitz vorstellen. Der auch „Distelfink“ genannte Vogel stammt aus der Familie der Finken. Er hat eine recht schlanke Gestalt und ist mit 12 cm einer der kleinsten Vögel unter den Finken. Wussten Sie, dass der Stieglitz nur 16g wiegt? Das Männchen ist etwas größer und besitzt noch intensivere Gefiederfarben. Der Kopf ist bunt mit rot, schwarz und weiß. Die Flügel weisen einen abgesetzten, breit leuchtenden gelben Streifen auf. Am Rücken ist der Vogel hellbraun, der Bürzel weiß. Der gegabelte Schwanz ist schwarz mit weißen Flecken und die Unterseite ist bräunlich. Die auffällige Färbung wird mit einer Sage erklärt. Als Gott allen Vögeln ihre Farben vergab, saß der Stieglitz bescheiden in der hintersten Ecke. Zum Schluss hatte Gott keine Farbe mehr und suchte aus jedem Topf noch einen kleinen Tupfer. Im Mittelalter wurde der Stieglitz auch als Talisman zum Schutz vor der Pest verwendet.
Der Vogel ist in ganz Europa, außer in Skandinavien und auf Island bis nach Mittelsibirien verbreitet. Sein größtes Verbreitungsgebiet liegt im warmen Mittelmeerraum. Er lebt in offenen, baumreichen Landschaften bis etwa 1300 m, bevorzugt in Obstgärten und auf großen Wildkraut- und Ruderalflächen mit verschiedenen Sträuchern. Auch an Waldrändern oder an Flussufern ist er zu finden.
Der Stieglitz gehört zu den Kurzstreckenziehern. Das sind Vögel, die bei Frost oder schlechtem Wetter nur ein Stück weiter ziehen, um auch weiterhin genügend Nahrung finden zu können. Im Winter sieht man ihn häufig zusammen mit Erlenzeisigen, Grün- oder Bergfinken.
Als Nahrung bevorzugt der Stieglitz verschiedene Sämereien von Gräsern, Kräutern, Bäumen und aus verschiedenen Distelarten. Während der Brut fressen sie zusätzlich Insekten und Blattläuse. Dabei stellt dich der Vogel ziemlich geschickt an. Er pickt die Nahrung vom Boden auf oder beugt sich dafür auf einem Ast weit vor. Zudem kann er kopfunter hängend picken und dünne Pflanzenstängel werden von unten angeflogen.
Im März beginnen die Vögel mit ihrer Balz. Männchen und Weibchen bleiben ein Leben lang zusammen. Von April bis Juli finden durchschnittlich 2 Bruten mit 4 bis 6 blau weißlichen Eiern mit roten Flecken statt. Meist leitet das Weibchen die Balz ein. Es nähert es sich mit Körperpendeln und Schnabelsenken dem Männchen. Im Gegensatz dazu legt das Männchen sein Gefieder an und zeigt durch Flügelspreizen die gelben Streifen. Das Nest wird aus kleinen Zweigen, Moos und Flechten gebaut und mit Haaren und Distelwolle ausgepolstert. Oft wählt der Vogel einen Nistplatz hoch in den Baumkronen oder in hohen Sträuchern.
Der Stieglitz gehört zu den beliebtesten Singvögeln in Europa. Doch die zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft und die Bebauung der Brachflächen rauben ihm die Nahrungs- und Lebensgrundlagen.
Mit seiner Wahl zum Vogel des Jahres 2016 wollen der Naturschutzbund und der Landesbund für Vogelschutz den fortschreitenden Strukturverlust in unserer Kulturlandschaft ins Blickfeld rücken: Der Stieglitz ist ein Botschafter für mehr Artenvielfalt und Farbe in Agrar- und Siedlungsräumen.
AG Klimaforscher des Gymnasiums Querfurt
Die Winterlinde und wir warten auf den Frühling
Am 1. März begann der meteorologische Frühling gleich mit einem Kaltstart. Zu Beginn des Monats war es nasskalt, aber der letzte Schnee aus dem Vormonat taute in der Sonne. Die folgenden Tiefdruckgebiete „Aloisia“ und „Bianca“ brachten wechselhaftes Wetter und zum Ende der ersten Märzwoche stieg langsam der Luftdruck. Das bedeutete, dass ein Hochdruckgebiet an Einfluss gewann. „Joachim“ lag im Nordosten Europas und brachte mit seinem kalten Wind aus dem Norden zwar Sonne, aber auch Frost am Morgen. Über eine Woche herrschte nun meist trockenes und oft sonniges Wetter bei verhaltenen Temperaturen. Zum Monatsende brachten die folgenden atlantischen Tiefdruckgebiete allmählich etwas wärmere Luft, aber auch einige Niederschläge. Unsere Wetterstation hat vom 24. bis 29. sowie am 31. März keine Niederschläge aufgezeichnet. Zum Glück haben wir das Wetter beobachtet und wissen, dass es am Freitag, den 25. den ganzen Tag geregnet hat, auch am folgenden Sonntag fiel Niederschlag und am Donnerstag (31. März) regnete es ab 11 Uhr durchgängig. Wegen der fehlenden Auswertung der Regenmenge von Querfurt bieten wir Ihnen als Vergleich die Werte der Klimastation Mücheln, die sich auf der Halbinsel im Geiseltalsee befindet. Außerdem haben wir unser Wetterdiagramm mit den Werten der Wetterstation Querfurt-Mühle Lodersleben ergänzt. Trotz der Nähe zu Querfurt ergeben sich Unterschiede, z.B. ergab die Messung am 30.3. in Querfurt 1,2 mm Regen und in Lodersleben dagegen 3,9 mm.
Für Sachsen-Anhalt wurden eine Durchschnittstemperatur von 4,5 °C, eine Niederschlagsmenge von 40 l/m² und eine Sonnenscheindauer von knapp 95 Stunden im März 2016 gemessen.
| Ø – Wert 2009 bis 2015 | März 2016 | Mücheln – März 2016 |
niedrigste Temperatur | -6,3 °C | -3,6 °C | -1,8 °C |
mittlere Temperatur | 4,9 °C | 4,5 °C | 4,5 °C |
höchste Temperatur | 18,2 °C | 15,6 °C | 16,1 °C |
Gesamtdauer Sonnenschein | 166,3 h | 108,9 h | 108,1 h |
Gesamtregenmenge | 26,2 mm | (21,3 mm) | 34 mm |
So richtig schönes Frühlingswetter stellte sich März 2016 leider nicht ein. In der Natur wurde es noch nicht viel grüner, dafür aber immer lauter. Nun zwitschern die Vögel um die Wette und auch die Bodenbewohner sind aktiv.
Diesen Monat möchten wir Ihnen den Laubbaum des Jahres 2016 vorstellen, die Winterlinde. Der Baum ist in Europa weit verbreitet und in Deutschland einer der am häufigsten vorkommenden Bäume in Stadt und Land. Hier findet man ihn vorwiegend in den Mittelgebirgen und seltener im nördlichen Tiefland.
Woran kann man den Baum nun erkennen? Jeder hat bestimmt schon mal von den beiden Schwestern Sommerlinde und Winterlinde gehört. Nur 25 Meter hoch kann die Winterlinde werden, eine Sommerlinde sogar bis zu 40 Metern. Die Rinde ist bei jungen Bäumen glatt und grau, später sieht sie dann braungrau aus. Die Laubblätter stehen im Wechsel am Blattstiel und haben einen gezähnten Blattrand. Der Umriss der Blattfläche ist bei der Sommerlinde am Grund herzförmig und endet in einer sehr kurzen, schlanken Spitze. Kreisrund ist der Umriss der Winterlinde. Die Blattoberseite ist dunkelgrün und glänzt, während die Unterseite blaugrün erscheint. Im Juni bis Juli fängt der Baum an zu blühen, was sich in weißen Blüten zeigt und an einem süßen Honigduft zu erkennen ist. Nach den Sommermonaten wachsen kugelige, anfangs pelzig behaarte und später kahle Kapselfrüchte an den Zweigen.
Das Holz wird hauptsächlich in der Bildhauerei, Schnitzerei und Drechslerei verwendet. Somit verwundert es nicht, dass die meisten Altar- und Wandfiguren in Kirchen aus Lindenholz gemacht sind. Die leuchtendgelbe Herbstfärbung dient als Schmuck in Parks und Gärten und spielt in der Imkerei weniger eine Rolle, denn hier ist der Baum aufgrund seines Zuckergehalts im Nektar von bis zu 70 % sehr geschätzt. Dort bedanken sich die Bienen für die gute Nektarquelle mit viel Honig. Es sind Erträge von bis zu 2,5 kg je Baum und Blühsaison möglich. Die Baumkrone ist außerdem ein beliebter Lebensraum für Pilze, Misteln und Vögel. In der Naturheilkunde werden Lindenblüten für Lindenblütenhonig, aber auch Lindenblütentee und -umschläge verwendet. Die Bedeutung von Linden wird klar, wenn man bedenkt, dass in Deutschland mit über 1.000 Nennungen Gasthöfe den Namen „zur Linde“ tragen. Sogar in der Nähe von Querfurt in Bad Lauchstädt gibt es den „Lindenhof“ als örtliches Hotel.
AG Klimaforscher des Gymnasiums Querfurt
April, der weiß nicht, was er will!
Erst warm, dann kühl – insgesamt zeigte sich ein typischer April. In den letzten Jahren war dieser Monat meist deutlich zu warm, wodurch er dieses Jahr für viele zu kalt schien. Dennoch präsentierte sich Sachsen-Anhalt im Vergleich zu den anderen Bundesländern als zweitwärmstes und sonnenreichstes Bundesland. Nach einem sehr warmen und freundlichen Monatsauftakt, den uns das Hoch „Leo“ brachte, zeigte sich der April launisch und zum Ende sogar spätwinterlich.
In der ersten Aprilwoche stellte sich zwar leicht wechselhaftes, aber freundliches Wetter ein, wobei das Temperaturniveau im angenehmen und für die Jahreszeit überdurchschnittlichen Bereich blieb. Das änderte sich ab der zweiten Aprilwoche schnell. Hier zeigte sich ein Kampf zwischen Hoch „Muck“ und den Tiefs „Luana“, „Myrna“, „Ninotschka“ und „Ortrun“, was uns wechselhaftes Wetter mit Sonne und Wolken und kühlem Westwind brachte. Meist blieb es aber trocken mit nur kurzen Schauern. Ab Mitte des Monats kamen kühlere Temperaturen mit teils lang anhaltenden Regenschauern. In der letzten Aprildekade sorgte ein markanter Luftmassenwechsel für einen drastischen Wetterumschwung. So rauschte mit einer nördlichen Strömung arktische Kaltluft (Tiefs „Roswitha“, „Stefanie“, „Theres“) zu uns, die „apriltypisches“ Wetter mit Durchschnittstemperaturen zum Teil unter 5°C brachte. Damit verbunden zeigte sich nächtlicher Bodenfrost, Hagel und Schnee. Die letzten Apriltage weckten richtige Vollfrühlingsgefühle mit warmen Luftmassen (Tief „Viola“ und Hoch „Oliver“) und so konnte nun endlich die Winterjacke zu Hause bleiben.
Für Sachsen-Anhalt wurden eine Durchschnittstemperatur von 8,5 °C, eine Niederschlagsmenge von 25 l/m² und eine Sonnenscheindauer von knapp 185 Stunden im April 2016 gemessen.
| Ø – Wert 2009 bis 2015 | April 2016 |
niedrigste Temperatur | -1,2 °C | -0,8 °C |
mittlere Temperatur | 10,3 °C | 8,5 °C |
höchste Temperatur | 24,9 °C | 21,7 °C |
Gesamtdauer Sonnenschein | 223,9 h | 206,2 h |
Gesamtregenmenge | 27,36 mm | 31,7 mm |
Die Schlüsselblume weiß, was sie will, denn sie gilt als Frühlingsbote! Daher möchten wir Ihnen diesen Monat diese Pflanze vorstellen. Die Wiesen- oder echte Schlüsselblume (Primula veris), wobei Primula „die erste“ und veris „Frühling“ bedeutet, ist von Ostasien bis Westeuropa verbreitet, aber im Mittelmeerraum und Skandinavien kommt sie nicht vor. Sie bevorzugt kalkhaltige Böden in lichten Wäldern, Wiesen, Böschungen und Wegrändern. Im Norden ist sie eher selten zu sehen, im Süden Deutschlands aber vielfach vorhanden.
Auch im April konnte man das gelb der Wiesen-Schlüsselblume mancherorts entdecken. Die Staude erreicht eine Höhe von 20 Zentimetern und blüht von März bis Mai mit ihren sattgelben Blüten, die zu mehreren eng beieinander an einem Stiel stehen. Ihre Anordnung erinnert an einen Schlüsselbund, wodurch der Name recht zutreffend ist.
Schon im Mittelalter war die Heilwirkung der Schlüsselblumen bekannt. Man nahm sie bei Gicht, Gliederschmerzen, Ohnmacht, zur Herzstärkung und Wundbehandlung. Damit gilt sie als Heilpflanze.
Sie wird unter anderem zur Bekämpfung von Bronchitis und Erkältungskrankheiten mit festsitzendem Husten verwendet. Gleichzeitig entlastet sie den Kreislauf durch verstärkte Wasserausscheidung.
Die Wiesenschlüsselblume gilt in Sachsen-Anhalt als ungefährdet. In Berlin (einziges Bundesland) ist sie vom Aussterben bedroht. Verantwortlich für eine Gefährdung sind die Intensivierung von Nutzflächen, Düngung und Flächenversiegelungen. Eine Gefährdung ist in den nördlichen Bundesländern besonders stark, da dort kalkhaltiger Boden selten vorkommt.
AG Klimaforscher des Gymnasiums Querfurt