Wetterdiagramme 2017
Winterlicher und kalter Januar seit sieben Jahren!
Das Jahr 2017 begann mit einem winterlichen Januar, der sich vergleichsweise trockener und mit viel Sonnenschein zeigte. Deutschland unterlag diesen Monat eher dem Einfluss von Hochdruckgebieten, die dafür sorgten, dass die Luft stark auskühlen konnte.
Hoch „Axel“ brachte am Anfang des Monats trockene Kaltluft aus dem Nordosten Europas nach Mitteldeutschland, so dass der wenige Schnee die Landschaft puderte. Wir konnten wunderschöne Reifbilder beobachten. Im Anschluss geriet Deutschland unter den Einfluss von Hoch „Angelika“, wodurch die Temperaturen bis -11,6°C abfielen und starke Nachtfröste in Querfurt und Umgebung herrschten. Danach stiegen die Temperaturen durch Tief „Egon“ leicht an, was zu Glatteis, aber auch Schnee führte. Die nachfolgenden Hochdruckgebiete „Brigitta“, „Christa“ und „Doris“ brachten uns strenge Winterkälte, aber vor allem sonniges Wetter und Frühs ab und an dichten Nebel. Das Tiefdruckgebiet „Hubert“ wurde Ende Januar von wärmeren Temperaturen begleitet.
Mit Hilfe der Daten in der Tabelle erkennen Sie, dass die Sonne sehr reichlich für den ersten Monat eines Jahres schien, aber der Niederschlag unter dem Durchschnitt liegt. Sachsen-Anhalt meldete laut des Deutschen Wetterdienstes eine Durchschnittstemperatur von -1,3 °C und zählte mit nur etwa 35 l/m² zu den trockenen Bundesländern im Januar. Die Sonne zeigte sich knapp 65 Stunden. Aber noch ist der Winter nicht vorbei.
| Ø – Wert 2009 bis 2016 | Januar 2017 |
niedrigste Temperatur | -13,0 °C | -11,6 °C |
mittlere Temperatur | 0,2 °C | -1,8 °C |
höchste Temperatur | 11,5 °C | 6,6 °C |
Gesamtdauer Sonnenschein | 30,0 h | 83,2 h |
Gesamtregenmenge | 28,1 mm | 16,4 mm |
Unserer Tradition auch in diesem Jahr folgend, möchten wir Ihnen in unserem Naturbeitrag Tiere, Pflanzen oder Insekten des Jahres vorstellen. Beginnen möchten wir diesmal mit dem Vogel des Jahres, dem Waldkauz (Strix aluco). Wann haben Sie das letzte Mal in der Nacht eine Eule rufen gehört? Viele Gegenden sind von Eulen verlassen, weil sie keine Bruthöhlen finden oder das Nahrungsangebot nicht mehr ausreicht. Mit dem Waldkauz wollen wir für den Erhalt alter Bäume und Höhlen aufmerksam machen.
Die ursprüngliche Heimat des Vogels ist der Laubmischwald. Der Waldkauz liebt alte Bäume mit Höhlen, in denen er brüten kann. Leider existieren solche Bäume in unseren Wirtschaftswäldern kaum noch, wodurch der Lebensraum des Vogels stark eingeschränkt wird. Auch die Kollision mit Stromleitungen, Zäunen oder Autos grenzen die Bestände stark ein. Dennoch ist er mit 43.000 bis 75.000 Brutpaaren die häufigste Eulenart Deutschlands und kommt in Europa fast überall vor.
Er jagt vor allem Mäuse sowie Maulwürfe und wenn er keine findet, frisst er auch Vögel, Insekten, Frösche oder Regenwürmer. Dafür ist er mit feinen Sinnen ausgestattet. Sehr leise Geräusche kann er bis zu 100 Meter weit wahrnehmen und mit seinen Knopfaugen kann er tagsüber und auch nachts ausgezeichnet sehen. Schalldämpfer an den Flügelkanten helfen ihm dabei, dass er seine Beute fast lautlos anfliegen und überraschen kann.
Eulen können sich bereits im ersten Lebensjahr fortpflanzen. Ab Herbst beginnt der Reviergesang, um ein Weibchen anzulocken. Im Februar folgt dann die Brutzeit, welche nur einmal im Jahr ist und die das Weibchen weitgehend allein bewältigt. Im Alter von ca. einem Monat verlassen die noch nicht flugfähigen Jungen das Nest und sitzen auf Zweigen in der Nähe zum Nest bis sie zwei bis drei Wochen später fliegen können. Jeder von uns kann mit geeigneten Nistkästen die Zahl der Brutpaare in Querfurt und Umgebung erhöhen. Auch der Verzicht auf Mäusegifte in Gärten hilft unserem Jahresvogel.
AG Klimaforscher des Gymnasiums Querfurt
Zu warmer und vor allem stürmischer Februar!
In der ersten Monatshälfte konnten sich die atlantischen Tiefausläufer nicht gegen den hohen Luftdruck über Osteuropa behaupten. In Deutschland konnte man deshalb milde Meeresluft im Süden und Westen genießen während der Nordosten Deutschlands unter dem Einfluss kontinentaler Kaltluft stand.
Mitte Februar zog sich das blockierende Hoch „Erika“ dann zurück. Nun verstärkte sich in vielen Landesteilen ab 23. Februar das Sturmtief „Thomas“, welches sehr milde bis frühlingshafte warme Luft mit sich brachte. Daraufhin wurden an unserer Wetterstation in Querfurt Höchstwerte von 14,1 °C gemessen. Im Westen Deutschlands wurden Sturmböen gemessen. Das Hoch „Geri“ unterbrach das stürmische Treiben kurz und brachte uns viel Sonnenschein. Das sollte nicht lange so bleiben.
In der letzten Februarwoche trieb Tief „Volkmar“ sein Unwesen mit viel Regen, Sturm und zahlreichen Wolken. In höheren Lagen Deutschlands fiel sogar Schnee. Auch im Saalekreis wurden Sturmböen gemessen, sodass man sich beim Spazieren gehen die Mütze gut festhalten musste.
| Ø – Wert 2009 bis 2016 | Februar 2017 |
niedrigste Temperatur | -10,5 °C | -7,2 °C |
mittlere Temperatur | +0,9 °C | +2,8 °C |
höchste Temperatur | +11,2 °C | +14,1 °C |
Gesamtdauer Sonnenschein | 87,5 h | 82,7 h |
Gesamtregenmenge | 20,2 mm | 16,7 mm |
Der Winter 2016/2017 war außergewöhnlich trocken, sehr sonnenscheinreich und fiel insgesamt etwas zu mild aus. Nur wenige Tiefdruckgebiete schafften es mit Niederschlägen nach Deutschland. Es dominierten die Hochdruckgebiete mit trockener und kalter Luft.
Erst Mitte Februar geriet Deutschland in eine kräftige westliche Strömung, die feuchtere und auch frühlingshafte Luft heranführte.
Winter | Ø-Temperatur | Sonnenscheindauer | Niederschlag |
2009/10 – 2016/17 | 0,9 °C | 194,7 h | 69,5 mm |
2016/17 | 1,5 °C | 259,9 h | 41,4 mm |
Diesen Monat möchten wir Ihnen ein eher wenig beliebtes Tier vorstellen, die Spaltenkreuzspinne (Nuctenea umbratica). Obwohl sie in Mitteleuropa weit verbreitet ist, wurde sie zur europäischen Spinne des Jahres gewählt. Das hat mehrere Gründe. Trotz ihrer versteckten Lebensweise in z. B. Hausmauern, Gewächshäusern, Schuppen oder Holzstapeln (Rindenbewohner) ist sie in der Nähe von Häusern leicht zu entdecken. Ihr Körper ist flachgedrückt und sehr breit, weshalb sie sich gut in Spalten und Nischen verstecken kann. Das hat ihr auch den Namen gegeben. In Nordeuropa reicht das Verbreitungsgebiet in Höhenlagen als auch im Flachland bis nach Skandinavien und im Süden bis in den Mittelmeerraum. Im Osten und Südosten Europas findet man die Spinne noch in Russland und der Türkei.
Die Spaltenkreuzspinne ist auffällig und eindeutig zu erkennen. Der Körper ist rot- oder graubraun bis fast schwarz gefärbt. Auf dem Hinterleib kann man eine dunkle Blattzeichnung erkennen, welche gelblich oder gelb-grünlich eingerahmt ist. Ihr Körper besitzt eine Länge von gut 15 mm bei den Weibchen, die Männchen sind mit 6 – 8 mm viel kleiner. Ihre Beute fängt die Spinne in der Dämmerung oder nachts mit ihrem ca. 70 cm großen Netz. Da wartet sie auch schon mal mehrere Tage in ihrem Unterschlupf auf Beute – Insekten. Man kann die Spinne dauerhaft nur nachts in ihrem Netz finden. Tagsüber verbindet sie ein Signalfaden von dem Netz mit ihrem Versteck. Ist ihr ein Insekt ins Netz gegangen, so merkt sie das daran, dass der Signalfaden wackelt. Dann spinnt sie die Beute mit ihrer Seide ein und gibt durch einen Biss ein Verdauungsenzym in die Beute, welches z. B. die Fliege vorverdaut. Zum Schluss wird dann der Körperinhalt des Beutetieres ausgesaugt.
AG Klimaforscher des Gymnasiums Querfurt
Frühling und Sonne erwecken die Haselmaus aus dem Winterschlaf.
Im März wechselte der Einfluss von Hoch- und Tiefdruckgebieten immer wieder. Es gab häufig frühlingshafte und gegen Ende des Monats sogar sommerliche Temperaturen. Wir konnten diesen Monat den wärmsten Märztag, seit Beginn unserer Aufzeichnungen von 2008, messen.
Anfang des Monats beeinflussten das Tiefdruckgebiet „Xaver“ und das Hochdruckgebiet „Hertha“ das Wetter, welches von Sonne, Wolken und kurzen Schauern gekennzeichnet war. Die milden Temperaturen versprachen mit sogar 17,9°C am vierten März frühlingshaftes, dennoch etwas launisches Wetter. Schnell war es mit der Sonne vorbei und das Tiefdruckgebiet „Zeus“ bescherte der Natur den gewünschten Regen.
Weitere warme Tage zur Monatsmitte brachten uns Hoch „Johanna“ und auch „Kathrin“. Früh morgens musste man zwar noch die Autoscheibe in Querfurt und Umgebung kratzen, aber am Nachmittag konnten wir uns über sehr viel Sonne freuen. Leider wollte das Wetter nicht so bleiben. Die atlantischen Tiefausläufer „Dieter“ und „Falk“ reichten sich die Klinke, trübten den Himmel und brachten ab und zu Regen. Gegen Ende des Monates kam nun Hoch „Ludwiga“. Erste sommerliche Tage stellten sich ein und am Nachmittag konnte die Jacke zu Hause bleiben. Viele Querfurter eröffneten nun auch die Grillsaison.
Für Sachsen-Anhalt wurden eine Durchschnittstemperatur von 7,4 °C, eine Niederschlagsmenge von 40 l/m² und eine Sonnenscheindauer von über 140 Stunden im März 2017 gemessen. Sachsen-Anhalt war im März 2017 das trockenste Bundesland in Deutschland.
| Ø – Wert 2009 bis 2016 | März 2017 |
niedrigste Temperatur | -5,9 °C | -2,8 °C |
mittlere Temperatur | 4,9 °C | 7,6 °C |
höchste Temperatur | 17,9 °C | 24,1 °C |
Gesamtdauer Sonnenschein | 159,1 h | 167,6 h |
Gesamtregenmenge | 23,6 mm | 37,4 mm |
Über das sonnige Wetter im März freut sich sicher auch die Haselmaus, das Wildtier des Jahres 2017, welches in Sachsen-Anhalt vom Aussterben bedroht ist.
Die Haselmaus ist gar keine Maus, sondern ein Nagetier aus der Familie der Bilche. Der Lebensraum der Haselmäuse (Muscardinus avellanarius) ist der Mischwald in Mittel-, Nord- und Osteuropa und wer noch nicht wieß, woher die Haselmaus ihren Namen hat, der wird sich sicher nicht wundern. Das Tier mit den niedlichen Knopfaugen liebt Haselnusssträucher über alles und knackt die Haselnüsse mit den winzigen Nagezähnen. Eine Haselmaus wiegt 15 bis 40 Gramm und ist fast 15 Zentimeter groß. Davon ist alleine schon der Schwanz fast sieben Zentimeter lang. Das Fell ist gelb-bräunlich bis rot-bräunlich mit einem weißen Fleck an Kehle und Brust, an dem Schwanz ist es meist etwas dunkel.
Haselmäuse schlafen tagsüber aus einem Nest aus Laubblättern in Büschen und Bäumen. Oft benutzen sie auch Nisthöhlen und Nistkästen. In der Zeit von Mai bis Ende Oktober streifen sie nachts umher und gehen auf die Suche nach Knospen, Samen, Beeren, kleinen wirbellosen Tieren, Waldnüssen oder Haselnüssen. Da auf der Speisekarte sehr viele verschiedene Sachen stehen, zählen sie zu den Allesfressern. Ab November verbringen Haselmäuse ihren Winterschlaf in einem anderen, frostsicheren Nest in Erdhöhlen oder Baumstümpfen. Im Frühjahr geht die Paarungszeit los. Das Weibchen kann ein- bis zweimal im Jahr zwei bis fünf Junge bekommen. Diese müssen natürlich vor Fressfeinden wie zum Beispiel dem Rotfuchs, dem Mauswiesel oder dem Hermelin geschützt werden. Außerdem auch vor Greifvögeln und Eulen. Während der Winterruhe werden sie manchmal von Wildschweinen ausgegraben und gefressen.
AG Klimaforscher des Gymnasiums Querfurt
Ein April mit all seinen Facetten: launisch und viele weiß – gelbe Wiesen!
Der April hat gehalten, was man von ihm erwartet. Er war launisch, unbeständig und abwechslungsreich.
Anfang April zeigte sich das Wetter frühsommerlich warm, aber für diese Jahreszeit zu warm. Damit war es schnell vorbei, denn gegen Mitte und Ende des Monats konnte man von der schönen Wärme nichts mehr spüren. Dafür gab es nochmal Schnee und Frost.
Die Mitteltemperatur im April betrug 8,2 Grad, das sind sogar 0,8 Grad mehr als in dem Zeitraum von 1961 bis 1990. Aber gefühlt war dieser April doch viel zu kühl, oder?
Das liegt an einem überdurchschnittlich warmen März mit Hoch „Nessa“, doch bereits ab dem 3. April gingen die Temperaturen auf Talfahrt. Immer wieder brachten Tiefdruckgebiete wie „Marcel“ oder auch „Otto“ aus dem Norden gefühlte eisige Temperaturen. Auch an Ostern war es viel zu kühl. Noch am 19.4. gab es Schnee, was katastrophale Folgen für die Natur und vor allem für die Obstbäume hatte. Die Autofahrer in Querfurt waren schockiert, denn viele hatten bereits Sommerreifen aufgezogen.
Gegen Ende des Monats bescherte uns Hoch „Sonja II“ wärmere Temperaturen und lässt uns hoffen, dass nun bald der Frühling kommt.
Leider war der April mit 14,1 mm viel zu trocken. Der Soll liegt bei 58 mm. Für Sachsen-Anhalt wurden eine Durchschnittstemperatur von 7,9 °C, eine Niederschlagsmenge von 20 l/m² und eine Sonnenscheindauer von knapp 150 Stunden gemessen.
| Ø – Wert 2009 bis 2016 | April 2017 |
niedrigste Temperatur | -1,2 °C | -1,8 °C |
mittlere Temperatur | 10,1 °C | 8,2 °C |
höchste Temperatur | 24,5 °C | 21,8 °C |
Gesamtdauer Sonnenschein | 221,7 h | 170,5 h |
Gesamtregenmenge | 27,9 mm | 14,1 mm |
Diesen Monat möchten wir Ihnen die Heilpflanze des Jahres vorstellen, das Gänseblümchen (Bellis perennis). Die bis zu 15 Zentimeter hohe Pflanze gehört zu den Korbblütengewächsen, da sie viele weiße Zungenblüten an der Außenseite und gelbe Röhrenblüten im Inneren der Blüte besitzt. Die Hauptblütezeit ist von April bis Mai, deshalb wird sie auch Maiblume oder Osterblume genannt. Auch rund um Querfurt konnte man im April auf Wiesen und an Wegrändern die kleinen Pflänzchen sehen.
Der Name leitet sich vom lateinischen „bellus“ (= schön) und „perennis“ (= ausdauernd) ab. Die „schöne Ausdauernde“ war eine alte germanische Kultpflanze und der Göttin Freya geweiht. So glaubte man: Wer die ersten drei Blüten des Jahres mit dem Mund pflückt und isst, bleibt das ganze Jahr von Krankheiten verschont. Wenn Sie sieben Blüten auf einmal mit Ihrem Fuß bedecken können, ist der Frühling da.
Die Blätter und Blüten werden für Tee, Tinkturen und Salben verwendet. So besitzen wichtige Inhaltsstoffe wie z. B. Saponine, ätherische Öle, Anthoxanthin oder Flavonoide eine heilende Wirkung. Für einen Gänseblümchen-Tee geben Sie ein bis zwei Teelöffel Gänseblümchen mit kochendem Wasser in eine Tasse und lassen das Ganze zehn Minuten ziehen. Nach sechs Wochen Daueranwendung sollte man allerdings eine Pause einlegen und einen anderen Tee trinken.
Für eine Gänseblümchen-Tinktur übergießen Sie die Gänseblümchen in einem Glas mit Doppelkorn oder Weingeist. Danach wird das Glas mit einem Schraubdeckel für 2 bis 6 Wochen verschlossen. Anschließend werden die Blüten entfernt. Sie sollten ein bis dreimal täglich 10-50 Tropfen von der Tinktur nehmen. Äußerlich angewendet hilft sie gegen Quetschungen und Verrenkungen, Hautkrankheiten sowie Hautausschläge, Unreinheiten und Wunden. Innerlich angewendet gegen Frühjahrsmüdigkeit, Husten, Erkältungen und Verstopfungen.
In der Küche kann man junge Gänseblümchenblätter als Salatbeigabe oder frisches Grün in Kräuterquarks verwenden.
AG Klimaforscher des Gymnasiums Querfurt
Wechselhaft und starke Unwetter – der Mai weiß nicht, was er will!
Der Mai stand größtenteils unter Hochdruckeinfluss, weshalb meist warme, trockene, aber auch gegen Mitte des Monats feuchte Luft mit Hagel und starken Gewittern zu uns kam. Insgesamt war der Monat sehr warm.
Am Monatsanfang brachten und die ständig wechselnden Tiefdruckgebiete „Victor“, „Werner“ und „Yannis“ recht abwechslungsreiches, bedecktes bis regnerisches Wetter. Das Aprilwetter war also noch nicht vorbei. Doch Hoch „Tilly“ und auch „Ursel“ bescherten den Querfurtern sommerliche Temperaturen mit knapp 30°C. Dadurch konnte im Querfurter Freibad die Badesaison eröffnet werden. Diese Freude hielt leider nicht lange an. Ein Tiefdruckgebiet unterbrach die lange Wasserarmut mit 46,6 mm und brachte heftiges Unwetter mit starken Gewittern, Hagel und heftigen Regenergüssen. Die meisten Böden der Äcker rund um Querfurt und der umliegenden Ortschaften waren zu trocken, so dass der Oberboden abgespült wurde. Es entstanden gewaltige Schlammlawinen, die die Häuser überfluteten. Kurz danach begannen die Aufräumarbeiten, die sich leider in manchen Regionen ca. 14 Tage später wiederholten. Gegen Ende des Monats überrollte uns dann wieder ein Hitzerekord.
Für Sachsen-Anhalt wurden im Mai eine Durchschnittstemperatur von 14,8 °C, eine Niederschlagsmenge von 45 l/m² und eine Sonnenscheindauer von knapp 220 Stunden gemessen.
| Ø – Wert 2009 bis 2016 | Mai 2017 |
niedrigste Temperatur | 1,9 °C | 2,3 °C |
mittlere Temperatur | 13,5 °C | 15,0 °C |
höchste Temperatur | 28,1 °C | 30,3 °C |
Gesamtdauer Sonnenschein | 237,8 h | 257,4 h |
Gesamtregenmenge | 64,8 mm | 77,3 mm |
Im Gegensatz zum Vorjahr war der Frühling 2017 erheblich zu warm. Auf einen extrem warmen März folgte ein Kälterückfall im April und zuletzt zeigte sich der Mai hochsommerlich. Die Sonnenscheindauer lag zwar laut des Deutschen Wetterdienstes über dem Soll, fiel aber deutlich geringer aus, als letztes Jahr.
Frühling | Ø-Temperatur | Sonnenscheindauer | Niederschlag |
2010 – 2016 | 9,5 °C | 613,57 h | 103,11 mm |
2017 | 10,3 °C | 595,5 h | 128,8 mm |
Diesen Monat möchten wir Ihnen das Insekt des Jahres 2017 vorstellen, die Gottesanbeterin (Mantis religiosa). Sie ist die einzige heimische Fangschreckenart und in Deutschland selten zu finden, weshalb sie streng geschützt wird. Man trifft sie in warmen Gebieten Südbadens sowie im Saarland und in Baden-Württemberg. Im Mittelmeerraum kommt sie dagegen sehr häufig vor.
Ihren Namen trägt sie wegen der gebetsartigen Haltung ihrer Fangarme. Häufig leben diese Insekten nur ein Jahr, vor allem an sonnigen und trockenen Orten z.B. auf Trockenwiesen.
Ihr Oberkörper ist stark verlängert und mit ihrem kleinen drehbaren Kopf und den seitlichen Facettenaugen können sie ihre Beute, z. B. Bienen, Fliegen, Spinnen oder Wespen, schnell erspähen. Das erste Beinpaar ist zu kräftigen Fangbeinen mit Dornen umgewandelt, was sie zu gefährlichen Räubern macht. An der Innenseite der Vorderbeine befinden sich ein weißer Fleck und ein schwarzer Rand. Außerdem besitzen Gottesanbeterinnen zwei Flügelpaare, wobei das vordere Paar deutlich kleiner ist. Die Weibchen können bis 8cm und die schlankeren Männchen bis zu 6cm lang werden. Letztere können sogar kurze Strecken fliegen. Weibliche Tiere sind aufgrund ihres Gewichtes fast flugunfähig und sitzen meist tief im Gras, in dem sie aufgrund der grünen Farbe gut getarnt sind und zur Jagd stillsitzend auf ihre Beute warten.
Die Paarung findet im Sommer oder Frühherbst über mehrere Stunden statt. Dann legen die Weibchen mehrere frostbeständige, gelbbraune Eikokons mit je 150-200 Eiern ab. Diese überwintern und im nächsten Frühjahr schlüpfen die Larven, welche zunächst Kleininsekten z.B. Blattläuse jagen.
AG Klimaforscher des Gymnasiums Querfurt