Wetterdiagramme 2018
Wo bleibt der kalte Winter?
Das Jahr begann zur Trauer der Kinder mit einem wenig winterlichen Januar. Mit 3,9 °C war er um 4,3 °C wärmer als das Mittel der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Damit ist er laut DWD der sechstwärmste Januar seit Beginn flächendeckender Temperaturmessungen im Jahr 1881.
Wie bereits im November und Dezember 2017 dominierten auch im Januar 2018 zahlreiche Tiefdruckgebiete wie „Alja“, „Burglind“, „Christine“, „Dora“ und „Evi“ das Wetter in und um Querfurt. Diese brachten vor allem am Anfang des Monats und ab dem 24.01. eine außergewöhnlich lang anhaltende milde Witterung mit Werten bis 11,6° C. In der Januarmitte konnten in Querfurt nachts leichte Minusgrade gemessen werden, aber die wunderschönen Reifbilder vom letzten Jahr suchte man vergeblich. Das Tiefdruckgebiet „Friederike“ wuchs am 18.1.2018 zu einem gewaltigen Sturmtief heran und verursachte in und um Querfurt mit gemessenen Windböen von bis zu 120km/h zahlreiche Schäden. Sachsen-Anhalt war im deutschlandweiten Vergleich mit seinen zirka 40 Stunden ein eher sonnenscheinreicheres Bundesland.
Mit Hilfe der Daten in der Tabelle erkennen Sie aber, dass sich die Sonne für den ersten Monat eines Jahres im Vergleich zu dem Zeitraum 2009-2017 wenig zeigte, aber der Niederschlag über dem Durchschnitt lag. Dennoch war Sachsen-Anhalt laut DWD wie auch schon in den vergangenen Monaten mit 39 l/m² das zweitrockenste Bundesland.
Ø – Wert 2009 bis 2017 | Januar 2018 | |
niedrigste Temperatur | -12,9 °C | -3,4°C |
mittlere Temperatur | -0,03 °C | 3,9 °C |
höchste Temperatur | 10,98 °C | 11,6 °C |
Gesamtdauer Sonnenschein | 62,6 h | 40,3 h |
Gesamtregenmenge | 26,8 mm | 46,8 mm |
Unserer Tradition auch in diesem Jahr folgend, möchten wir Ihnen in unserem Naturbeitrag Tiere, Pflanzen oder Pilze des Jahres vorstellen. Der Star (Sturnus vulgaris) wurde zum Vogel des Jahres gewählt, weil die Zahl der Vögel in den letzten Jahren stark abgenommen hat und der Star mittlerweile auf der roten Liste steht. Aufgrund des Verlustes und die Intensivnutzung von Weiden, Wiesen und Feldern, auf denen er nicht mehr genügend Nahrung zum Fressen findet, ist er gefährdet. Auch werden heute viele Tiere im Stall gehalten, wodurch der Mist, der normalerweise Insekten anlockt, fehlt. Der Vogel hält sich auch gern in beerentragenden Hecken zwischen den Feldern auf, aber die sucht man vielerorts vergebens.
Mit einer Flügelspannweite von ca. 40 cm fliegt der Star oft durch Städte, in denen er mit 22 cm Körpergröße in Nistkästen oder in Hohlräumen an Dächern oder Fassaden nach Unterschlupf sucht. Stare können als Zugvögel bis zum Mittelmeerraum fliegen, aber überwintern häufig im Südwesten von Deutschland. Im Herbst sieht man oft große Schwärme aus vielen tausend Tieren am Himmel, wenn sie während des Zuges an einem Schlafplatz Halt machen. Sie kommen außerdem in Wäldern, Kulturlandschaften mit Seen und Flüssen, Parkanlagen und Mooren mit altem Baumbestand vor. Dort hat der Vogel kein eigentliches Revier, sondern verteidigt lediglich seine nähere Nestumgebung.
Weibchen und Männchen sehen gleich aus und sind beide etwas kleiner als eine Amsel. Man kann den Singvogel im Sommer an seinem blau-schwarzen Gefieder mit weißen Punkten (Prachtkleid) erkennen. Wenn der Star im Winter sein Schlichtkleid trägt, ist der gelbe Schnabel etwas dunkler und das Gefieder mit noch mehr weißen Punkten zu sehen. Seine Beine sind rot und die Zehen haben kräftige Krallen. Gerne stochert er im Rasen nach Würmern und frisst sogar an unseren Meisenknödeln, die wir eigentlich für Blaumeisen oder Spatzen aufhängen. Auch Schnecken, Beeren, Obst, Insekten oder Samen stehen auf dem Speiseplan des Vogels.
Wenn Ende Februar oder Anfang März die Balzzeit losgeht, unterstreicht er sein Singen mit weit geöffneten Flügelbewegungen. Die Weibchen finden das Männchen am besten, das beim Singen die größte Ausdauer an den Tag legt.
AG Klimaforscher des Gymnasiums Querfurt
Sonne satt, aber trocken und frostig kalt!
Nun ist der kalte Winter da! Atlantische Tiefdruckläufer wie „Lotti“, „Martina“, und „Nathalie“ konnten nicht mehr ungehindert über Mitteleuropa hinweg ziehen, da sich insbesondere über Osteuropa zunehmend hoher Luftdruck aufbaute. In Folge dessen nahmen die Niederschläge in Deutschland und im Besonderen in Sachsen-Anhalt, welches abermals zu den eher trockenen Bundesländern gehörte, deutlich ab, der Sonnenschein nahm jedoch zu. Die Sonne sorgte am Tage in und um Querfurt weiterhin für Plusgrade, währenddessen trat im Gegensatz zum Januar nachts auch strenger Frost auf. Am Ende des Monats führte die Kaltluft aus Nordosten bzw. Osten kommend vielfach auch tagsüber zu frostigen Minusgraden. Wir konnten wunderschöne Reifbilder beobachten.
Demzufolge war der Februar 2018 in Sachsen-Anhalt mit seinen zirka 115 Stunden Sonnenschein laut Deutschen Wetterdienst der sonnenscheinreichste seit Beginn der kontinuierlichen Aufzeichnungen von 1951.
Mit Hilfe der Daten in der Tabelle erkennen Sie, dass sich die Sonne in Querfurt im zweiten Monat des Jahres 2018 im Vergleich zu dem Zeitraum 2009-2017 außergewöhnlich häufig zeigte. Dennoch war es deutlich kälter und der Niederschlag lag deutlich unter dem Durchschnittswert von 2009 bis 2017.
Ø – Wert 2009 bis 2017 | Februar 2018 | |
niedrigste Temperatur | -10,1 °C | -13,2 °C |
mittlere Temperatur | 1,0 °C | -1,8 °C |
höchste Temperatur | 11,52 °C | 6,7 °C |
Gesamtdauer Sonnenschein | 86,9 h | 127,1 h |
Gesamtregenmenge | 19,8 mm | 5,0 mm |
Diesen Monat möchten wir Ihnen die Spinne des Jahres 2018 vorstellen, die Fettspinne (Steatoda bipunctata). Sie ist in allen Teilen Europas und in Mitteleuropa mit sechs Arten verbreitet. Man kann sie jedoch häufig nicht sehen, da sie dunkle Verstecke aufsucht. Als Netzbauerin ist die außerdem an Gebäuden, in Schuppen oder Felsspalten sowie an Bäumen unter loser Rinde zu finden.
Die Spinne macht ihren Namen alle Ehre. Ihr bräunlicher Körper ist stark fettig glänzend. Am abgeflachten, mit hellen Außenseiten versehenen Hinterleib ist ein helles, breites Längsband in der Mitte zu erkennen Die Männchen haben sehr große Taster und sind mit bis zu sechs Millimeter Körperlänge etwas kleiner als die Weibchen.
Da die Haut am Hinterleib sehr fest und wachsartig überzogen ist, können die Spinnen mehrere Monate ohne Flüssigkeit oder Nahrung auskommen. Auf dem Speiseplan stehen kleine Insekten und Hausspinnen. Um diese zu fangen, bauen die Spinnen ein Netz, an dem nach unten gerichtete Fangfäden mit Klebetropfen befestigt sind. Daran bleiben dann die Beutetiere hängen.
Im Frühjahr und Herbst findet die Balzzeit statt, d.h. die Männchen locken die Weibchen mit einem Zirpen aus ihren Schlupfwinkeln heraus. Diese legen dann fünfzig bis hundert pinkfarbene Eier in einen weißen Kokon, aus dem dann die Nachkommen schlüpfen.
AG Klimaforscher des Gymnasiums Querfurt
Kalt, aber sonnenreich!
Anfang März war das Wetter in Querfurt und Umgebung sehr kalt und größtenteils trocken. Dies lag an den kalten östlichen Strömungen, wohingegen Atlantische Tiefdruckgebiete wie „Verena“ und „Wiebke“ aus dem Westen die Region kaum erreichten. Danach folgten zu Beginn des zweiten Drittels des Monats März kurzzeitige frühlingshafte Temperaturen, die jedoch von einem aus der Arktis nach Süden wandernden Hochdruckgebiet „Irenäus“ mit eisigen Temperaturen abermals zu winterlichen Verhältnissen in Querfurt führte.
Das letzte Monatsdrittel war durch die Tiefdruckgebiete „Elisabeth“, „Gabi“ und „Franziska“ von milderen Temperaturen und einigen Niederschlägen geprägt.
Der März 2018 war mit seinen zirka 130 Stunden Sonnenschein laut Deutschen Wetterdienst abermals ein sehr sonnenscheinreicher Monat in Sachsen-Anhalt.
Mit Hilfe der Daten in der Tabelle erkennen Sie, dass es in Querfurt im dritten Monat des Jahres 2018 im Vergleich zu dem Zeitraum 2009-2017 sehr kalt geworden ist. Es war deutlich kälter und die Gesamtregenmenge lag über dem Durchschnittswert von 2009 bis 2017.
Ø – Wert 2009 bis 2017 | März 2018 | |
niedrigste Temperatur | -5,6 °C | -12,9 °C |
mittlere Temperatur | 5,2 °C | 2,3 °C |
höchste Temperatur | 18,6 °C | 18 °C |
Gesamtdauer Sonnenschein | 160 h | 146 h |
Gesamtregenmenge | 25,1 mm | 45,5 mm |
Das kalte Wetter hat der Wildbiene des Jahres, der „Gelbbindigen Furchenbiene“ (Halictus scabiosae) sicher nicht gefallen. Wie der Name schon sagt, hat die Biene markante ockergelbe Querstreifen am Hinterleib und ist wesentlich schlanker als andere Bienenarten. Die Männchen sind etwas kleiner als die Weibchen, schlanker und tragen sehr lange schwarze Fühler.
Ursprünglich lag der Verbreitungsschwerpunkt im mediterranen Mittelmeerraum, da die Biene trockene und warme Räume bevorzugt. Durch den zunehmenden Klimawandel ist sie in den 90er Jahren bis nach Süddeutschland vorgedrungen (Baden-Württemberg, Oberrhein) und seit einiger Zeit kann man sie auch in den Mittelgebirgslagen beobachten. Damit gilt die Biene als Indikator für das zunehmend warme und trockene Klima in Deutschland.
Gelbbindige Furchenbienen sind von April bis weit in den September hinein, vor allem an Korbblütlern wie Flockenblumen oder dem Ferkelkraut, zu beobachten. Auffallend ist ihre Vorliebe für Disteln in blütenreichen Gärten oder an hellen Waldsäumen sowie Sandgruben und Ruderalflächen.
Besonders ist die Teamarbeit während der Fortpflanzungszeit. Während die meisten Wildbienenweibchen ihr Nest alleine versorgen, überwintern bei den Gelbbindigen Furchenbienen mehrere begattete Weibchen in ihrem Geburtsnest. Im Frühling übernimmt dann das größte Tier die Funktion der Königin und bildet eine Gemeinschaft mit den anderen Bienen. Die Königin bleibt im Erdnest, bewacht dessen Eingang und legt als einziges Weibchen Eier. Die übrigen Weibchen sammeln als Arbeiterinnen Pollen und Nektar. In der Zeit vor dem Schlupf der Jungbienen vertreibt die Königin alle anderen Bienen der Gemeinschaft. Sie graben dann selbst Gänge in Erde, um Nachwuchs zu bekommen.
Momentan gilt die Wildbiene des Jahres 2018 als nicht gefährdet, aber sie wird es in den nächsten Jahren immer schwerer haben, genügend Nahrung zu finden. Dafür ist der Rückgang von Blütenpflanzen auf Agrarflächen sowie das Anlegen von Siedlungsflächen schuld. Wir alle können zum Erhalt von Bienen beitragen, indem wir blumenreiche Wiesen und Wegränder mit heimischen Wildpflanzen erhalten.
AG Klimaforscher des Gymnasiums Querfurt
Der Monat der Superlative – Hitze, Sonne, Trockenheit und Froschkonzerte!
Die Hochdruckgebiete „Leo, Martin, Norbert, Onni und Peter“ über Mitteleuropa und Skandinavien hielten im April die Tiefausläufer „Hypatia, Isabeau, Joi und Kathrin“ in der Regel fern von Deutschland. Daher herrschten bereits zu Beginn des Monats April zumeist frühlingshafte und ab der zweiten Monatshälfte sogar schon sommerliche Temperaturen.
Laut DWD (Deutscher Wetterdienst) war dieser Monat für Deutschland der insgesamt wärmste April seit Beginn der kontinuierlichen Wetteraufzeichnungen im Jahre 1881! Sachsen-Anhalt war gemeinsam mit Sachsen und Brandenburg das zweitwärmste Bundesland Deutschlands!
Danach entwickelten sich mit höheren Temperaturen jedoch gebietsweise Gewitter mit Regen und Sturmböen.
Dennoch ist der April in Querfurt insgesamt eher trocken ausgefallen, welches die Spaziergänger in den Wald der Umgebung lockte, um Pilze zum Beispiel im Ziegelrodaer Forst zu sammeln. Zudem konnte man zahlreiche Radfahrer beobachten und Menschen, die sich ein Eis bei sommerlichen Temperaturen gönnten. Erst in den frühen Abendstunden hörte man an kleinen Teichen oft Froschkonzerte, denn tagsüber mussten sich die Frösche im trockenen April in ihren feuchten Unterschlüpfen verstecken.
Insgesamt wurde für Sachsen-Anhalt eine Mitteltemperatur von 13,0 °C, eine Niederschlagsmenge von rund 35 l/m² sowie eine Sonnenscheindauer von 245 Stunden vom DWD registriert.
Mit Hilfe der Daten in der Tabelle erkennen Sie, dass es in Querfurt im Vergleich zu dem Zeitraum 2009-2017 wärmer gewesen ist. Die Gesamtregenmenge lag unter dem Durchschnittswert von 2009 bis 2017, wohingegen die Anzahl der Sonnenscheinstunden immens darüber lag.
| Ø – Wert 2009 bis 2017 | April 2018 |
niedrigste Temperatur | -1,2° C | 8 °C |
mittlere Temperatur | 9,8 °C | 13 °C |
höchste Temperatur | 24,2 °C | 26,8 °C |
Gesamtdauer Sonnenschein | 216 h | 250,6 h |
Gesamtregenmenge | 26,37 mm | 18,8 mm |
An den abendlichen Froschkonzerten beteiligte sich mancherorts sicher auch der Grasfrosch (Rana temporaria). Er lebt bevorzugt in kleinen Teichen und Weihern, an denen die Frösche ablaichen und auch überwintern. Die Männchen locken die Weibchen mit einem Knurren an, danach werden meist im März bis April in bis zu drei Nächten bis 4000 Eier als Laichballen abgelegt, die sich häufig auf bestimmte Gewässerbereiche konzentrieren, so dass Laichballenansammlungen von mehreren Quadratmetern Größe entstehen können. Der sommerliche April schaffte beste Voraussetzungen für die Entwicklung der Jungfrösche, die etwa im Juni ihr Gewässer verlassen.
An Land bevorzugt der Grasfrosch in Deutschland Wälder, Gärten oder Gebüsche von der Nord- und Ostseeküste bis zu den Alpen. Als häufigste Amphibienart ist er in großen Teilen Europas von der Iberischer Halbinsel bis Sibirien zu finden.
Sie erkennen ihn an seiner gelb-, rot- bis schwarzbraunen Färbung. Die Oberseite hat größere Flecken, die mitunter die Grundfarbe fast verdecken können. Auffällig ist der dunkelbraune Fleck am Trommelfell, der fast so groß wie das Auge ist. Die helle Unterseite ist beim Weibchen gefleckt, beim Männchen meist einfarbig. Mit seinen langen kräftigen Sprungbeinen und kurzen Vorderbeinen kann er auf Beutejagd bis zu einem Meter nach Insekten, Spinnen, Asseln oder Fliegen springen. Dabei muss er aufpassen, dass er nicht von Reihern, Ringelnattern, Füchsen oder Störchen verspeist wird. Sogar Singvögel wie Amseln oder Rotkehlchen fressen junge Grasfrösche.
Anfang November suchen die Frösche frostsichere Winterquartiere wie Erdlöcher oder den Gewässergrund auf.
Der Grasfrosch gilt als „besonders geschützt“ nach dem Bundesnaturschutzgesetz und der Bundesartenschutzverordnung. Er darf also nicht gefangen, verletzt oder getötet werden. Grund dafür ist die zunehmende Beeinträchtigung von Gewässern durch Eintrag von Müll, Dünger oder Umweltgiften. Viele Frösche werden aber auch von Autos überfahren, wenn sie vom Winterquartier zum Laichgewässer wandern.
AG Klimaforscher des Gymnasiums Querfurt
Ob die Wildkatze grüne Weihnachten mag?
Der Dezember 2018 bestätigte das Bild der vorhergehenden Monate – es war eindeutig zu warm!
Enttäuschend waren die Dezembermonate der letzten Jahre für viele Winterliebhaber in Deutschland. Durchweg waren die ersten Wintermonate zu warm. Im Dezember 2015 wurde sogar ein neuer Temperaturrekord verzeichnet. Daher sind nicht nur viele Winterbegeisterte, sondern auch zahlreiche Querfurter frustriert, denn gerade um Weihnachten herum, erwartet man zumindest ein wenig Schnee. Leider konnten wir uns auch in diesem Jahr nicht über weiße Weihnachten freuen.
Bei durchschnittlich 4,6°C war Sachsen-Anhalt mit 52 l/m² ein eher niederschlagsarmes Bundesland. Die Sonne schien gut 30 Stunden im Durchschnitt im Dezember in Sachsen-Anhalt.
| Ø – Wert 2008 bis 2017 | Dezember 2018 |
niedrigste Temperatur | -8,3 °C | -2,4 °C |
mittlere Temperatur | 2,2 °C | 4,4 °C |
höchste Temperatur | 11,4 °C | 13,5 °C |
Gesamtdauer Sonnenschein | 51,8 h | 35,2 h |
Gesamtregenmenge | 32,5 mm | 52 mm |
Insgesamt war das Jahr 2018 in Deutschland außergewöhnlich und brach zahlreiche Rekorde, denn es war das wärmste, sonnigste und zugleich niederschlagsärmste Jahr seit Beginn der regelmäßigen Wetteraufzeichnungen. Damit stand es ganz im Zeichen des Klimawandels.
Laut der Bilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD) war Sachsen-Anhalt mit durchschnittlich 10,9 °C etwas wärmer als das Rekordjahr 2014 und mit 2110 Stunden Sonnenschein um 100 Stunden sonniger als 2003. In Querfurt schien sogar 2184 Stunden die Sonne. Zugleich war es mit nur 360 l/m2 das trockenste aller Bundesländer, leider fielen in Querfurt sogar nur 279,5 l/m2.
Mit Hilfe der Wetterdiagramme können Sie recht gut Vergleiche anstellen. Wir sind nun gespannt, was das neue Wetterjahr 2019 für uns bereithält.
Natürlich darf auch nicht ein Tier oder eine Pflanze des Jahres in unserem Artikel fehlen. Diesen Monat möchten wir Ihnen das Wildtier des Jahres 2018, die Wildkatze (Felis silvestris), vorstellen.
Sie ist ein ungemein scheues Wildtier in unseren Wäldern. Begegnungen mit Menschen kommen kaum vor. Die Wildkatze kommt in verschiedenen Unterarten in Europa, West- und Zentralasien, Indien und Afrika vor. Die Europäische Wildkatze (Felis silvestris silvestris) wird aufgrund ihres Lebensraumes, große Laub- und Mischwälder, auch als Waldkatze bezeichnet. Stammform der Hauskatzen ist sie aber nicht, sondern die afrikanische Wildkatze. Diese auch als Falbkatze bekannte Unterart zeigt schon als Wildtier eine höhere Affinität zum Menschen. Von den Römern wurden diese leichter zähmbaren Katzen dann nach Nordeuropa gebracht. Haus- und Wildkatze ähneln sich äußerlich sehr. Die Europäische Wildkatze ist allerdings leicht größer. Zu erkennen sind Wildkatzen an ihrem kürzeren Schwanz, der an der dicken Schwanzspitze schwarz gefärbt ist und zwei bis drei schwarze Ringel trägt. Die Tasthaare sind immer weiß.
Die nachtaktiven Wildtiere jagen kleine Nagetiere, Amphibien und Reptilien wie Eidechsen und Frösche, aber auch Insekten und Kleinvögel. Europäische Wildkatzen schleichen als Einzelgänger durch die Wälder. Nur zu Paarungszeit von Januar bis März finden sie sich kurzzeitig zusammen. Zwischen März und Frühsommer erfolgt die Geburt von zwei bis maximal sechs Jungtieren. Als Nesthocker werden sie bis zu fünf Monate vom Muttertier umsorgt, bis sie selbstständig sind. Die Jungensterblichkeit ist sehr hoch. Von einem Wurf schafft es vermutlich nur ein Tier, das Erwachsenenalter zu erreichen. In freier Wildbahn haben sie dann eine Lebenserwartung von sieben bis zehn Jahren.
Die Europäische Wildkatze ist in Deutschland stark gefährdet. Natürliche Fressfeinde stellen Luchs und Wolf dar. Raubvögel und auch Füchse erbeuten Jungtiere.
Eine Bedrohung stellt auch die Industrielandschaft dar, weil es immer weniger naturnahe Landschaften gibt. So wird die Europäische Wildkatze in kleine Restlebensräume zurückgedrängt. Eine weitere Gefahr für die Wildtiere sind streunende, verwilderte Hauskatzen. Zum einen können Haustierkrankheiten auf die Wildtierpopulation übertragen werden, zum anderen kann es durch vereinzelte Paarungen zur Hybridisierung kommen. Trotz dieser Gefährdungen haben sich die Wildkatzen in den letzten Jahren in ihrem Bestand erholt. Nach Schätzungen von Wildtierexperten könnte es derzeit in Deutschland wieder einige tausend Individuen geben.
Die AG „Klimaforscher“ des Gymnasiums Querfurt wünscht Ihnen alles Gute für das Jahr 2019!